Hallo, ihr
Lieben!
Ein frohes Neues
euch allen und ich hoffe, ihr habt eine wundervolle Weihnachts- und Adventszeit
gehabt.
Ich weiß nicht
wirklich, wie ich meine letzten zwei Monate in einer halbwegs erträglichen und
lesbaren Länge zusammenfassen soll, weshalb ich einfach kurz meine 3 Reiseabschnitte
zusammenfassen werde und wenn ihr mehr wissen wollt, könnt ihr mir gerne eine
E-Mail schreiben.
1.
Thailand:
Nordthailand |
Irgendwann hatte sich
herausgestellt, dass ich im November 2 Wochen frei habe und meine Urlaubspläne
nicht mit denen der anderen zu vereinbaren sind. Da ich noch nie komplett
alleine durch ein Land gereist bin, war ich echt nervös. Mein Plan war es den
Norden Thailands in 10 Tagen zu bereisen und mich dabei mit Freunden, die ich
vorher beim Vorbereitungsseminar kennengelernt habe und die ihren
Freiwilligendienst dort ableisten, zu treffen.
Die Reise begann
etwas holprig, da ich direkt meinen Flug verpasste und mir somit eine Nacht am
Flughafen in Kuala Lumpur vergönnt war. Die restliche Reise klappte dafür umso
besser. Mein erster richtiger Stopp war Chiang Mai, wo zu dem Zeitpunkt das Loy
Krathong Festival stattfand. Dabei handelt es sich um ein Lichterfest, bei dem
Blumenboote und Laternen fahren/fliegen gelassen werden. Dort nutzte ich die
Gelegenheit couchsurfing zu testen. Ehrlicherweise war das vor Abreise ein
weiterer Grund meiner Nervosität.
Blumenboot |
Es stellte sich jedoch als eine der besten
Erfahrungen heraus. Gemeinsam mit mir war noch eine weitere couchsurferin in
der Familie untergebracht, Eve aus Neuseeland, mit der ich die Stadt erkundet
habe. Unsere Hosts haben uns das Fest erklärt, gezeigt wie man es außerhalb der
großen Rituale feiert und uns zusätzlich noch richtig viel über das Land,
Kultur und Traditionen erzählt. Thailändisch kochen haben wir auch gelernt. Das
war echt klasse.
Richtig spannend
war dann auch mein Besuch in Nan, wo mehrere Freiwillige wohnen. Nan ist eine
recht kleine Stadt in den Bergen im Norden und super faszinierend und schön,
insbesondere landschaftlich.
Vorort hatte ich
auch die Möglichkeit 2 Freunde mit in ihre Freiwilligenprojekte zu begleiten.
Das war richtig interessant, da sich die Arbeit doch sehr von der unsrigen hier
unterscheidet. Spannend war auch, dass die meisten Freiwilligen in Thailand in
Gastfamilien untergebracht sind, während bei uns alle Projektunterkünfte haben.
Das waren im
Grunde auch meine großen Stopps in Thailand. Es war ein absolut großartiger
Urlaub, da mir erstens das Land echt gut gefallen hat, ich zweitens gelernt
habe, das alleine reisen überhaupt kein Problem ist und ich drittens echt das
Gefühl hatte durch das couchsurfing und meine Freunde dort einen richtigen
Einblick in die Kultur und das Leben dort bekommen zu haben.
2.
Cambodia/Vietnam:
Nach unserem
Midstay-Camp für das ich kurzzeitig zurück nach Malaysia musste, begann dann
meine „große Reise“. Gemeinsam mit Julia, eine meiner Mitfreiwilligen hier, bin
ich für 3 Wochen durch Cambodia und Vietnam gereist. Unsere Reise startete
dabei in Cambodia und endete in Hanoi.
Cambodia ist ein
total faszinierendes Land, da es einen totalen Kontrast von arm und reich
bietet. Wir haben nur 6 Tage in Cambodia verbracht und demnach nur die
touristische Seite kennengelernt. Doch insbesondere in den Touristenzentren
zeigten sich die Gegensätze von arm und reich extrem. Und auch auf den
Busfahrten zwischen den einzelnen Städten bot sich ein Bild vom Alltag der
Bevölkerung.
Bus, als er stecken blieb |
Bayon Tempel, Cambodia |
Die Armut des
Landes ist wohl unter anderem der noch recht frischen Geschichte Cambodias
zuzuschreiben. Die Killing Fields in Phnom Penh beispielsweise erzählen in
einer nahebringenden und schockierenden Art und Weise von den Gräueltaten, die
das Land unter der Herrschaft der Khmer Rouge zu erdulden hatte. Das Museum war
wirklich eines der besten, das ich je besucht habe und es war umso schockierender
als das mir wirklich nie bewusst war, was für Gräueltaten dort von Statten
gingen und was alles von den westlichen Ländern akzeptiert wurde.
Neben Phnom Penh
haben wir außerdem Siem Reap und Angkor Wat besucht, wobei die Anreise etwas
schwieriger war, da unterwegs unser Bus in der Straße stecken blieb.
Riesenbaum im Tempel |
Faszinierenderweise schafften die Einheimischen innerhalb einer Stunde mitten
aus dem Nirgendwo einen Bagger hervorzuzaubern, der unseren Bus aus seinem Loch
zog, sodass die Reise erstaunlich schnell
weiter ging.
Angkor Wat gemeinsam mit Julia |
Die Tempelanlagen
um Angkor Wat herum sind absolut faszinierend. Es ist einfach Wahnsinn, dass
die Menschen vor so langer Zeit ohne Maschinen in der Lage waren derartige
Prachtbauten zu fabrizieren. Das gehört wohl definitiv zu den Dingen, von denen
man sich selber ein Bild machen muss.
Anschließend
fanden wir uns auch schon in Ho Chi Min City, Vietnam wieder. Auch dort haben
wir uns wieder ein Kriegsmuseum angeschaut, das War Remnants Museum. Ein
Großteil der Ausstellung bestand einfach aus Bildern, die Kriegsfotografen
während des Vietnam-Krieges aufgenommen haben. Das war wirklich so unfassbar
schrecklich, dass ich überhaupt keine Worte für das habe, was ich da gesehen
habe. Als die Ausstellung schloss, war ich wirklich froh darüber, da ich mir nicht
noch mehr Bilder anschauen konnte. Absolut schrecklich, aber auch ein Museum,
das man, falls sich einem die Gelegenheit bietet, definitiv besuchen sollte.
Nach den etwas
ernsteren Tagen waren wir dann mehr als bereit für ein paar Strandtage. So
fuhren wir erst nach Nha Trang,
NhaTrang |
gingen dort mit einer russischen Reisegruppe
tauchen, was echt erstaunlich lustig war und entspannten anschließend für
einige Tage in Hoi An, meinem Lieblingsort in Vietnam. Die Stadt bietet ein
historisches Viertel, 2 Strände und eine wunderschöne Umgebung, die wir mit
Fahrrädern erkundeten. Außerdem besuchten wir dort eine Cooking Class, sodass
wir nun 4 vietnamesische Mahlzeiten zubereiten können. Zu unserer großen
Frustration wurde uns beiden jeweils der rechte Turnschuh in unserer Unterkunft
geklaut, weshalb wir beide ab Hoi An nur noch mit jeweils einem Paar FlipFlops
und einem linken Turnschuh unterwegs waren.
Das stellte sich
als ungünstig heraus, da wir gen Norden unterwegs waren, wo auch die
Jahreszeiten wieder einsetzten. Unsere letzten beiden Stopps, Hue und Hanoi,
erwarteten uns tatsächlich mit unfassbar kaltem Wetter, womit wir auch echt
nicht gerechnet hatten, sodass wir nicht nur keine passenden Schuhe sondern
allgemein keine angemessene Kleidung hatten. So verbrachten wir unseren Tag in
Hue hauptsächlich im Bett in unserem Hostel, da es draußen regnete und einfach
kalt war.
Marktstraße |
HoiAn |
In Hanoi hingegen
stellten wir uns der Herausforderung und zogen mit Socken in FlipFlops und
ungefähr unserer gesamten Kleidung übereinander angezogen durch die Stadt.
Morgens um 6 Uhr war Hanoi wirklich die schönste Stadt, mit Park, kleinen
Gassen und einer angenehmen Atmosphären. Doch ab 7 Uhr verwandelt sich die
Stadt in das größte Verkehrschaos, was ich jemals gesehen habe. Man kann nicht feststellen, ob sie dort Rechts- oder
Linksverkehr haben. Und es wird ALLES auf Mopeds transportiert. Bei einer 5
Köpfigen Familie auf einem Moped dreht man sich schon gar nicht mehr um, weil
es einfach normal ist. Prozellantassen und Teller fand ich hingegen schon
beeindruckend. Oder 500 rohe Eier.
Man kann auch das Chaos dort wieder nicht in
Worte fassen.
Einen letzten
Abstecher machten wir dann noch nach Halong Bay, was absolut sehenswert war.
Rückblickend
waren die 3 Wochen echt Wahnsinn! Wir haben so viele interessante Leute
kennengelernt, haben so viel gesehen und erlebt und Vietnam ist echt so ein
faszinierendes und schönes Land, das ich es jeder Zeit wieder besuchen würde.
3.
Malaysia
Der letzte
Abschnitt meiner Reise war dann nochmal was ganz anderes, da meine Familie mich
über Weihnachten besucht hat.
CookingClass |
Weihnachten
selbst haben wir auf Langkawi, eine Insel an der Westküste Malaysias,
verbracht. Es ist wohl die bekannteste Insel Malaysias, da sie die einzige ist,
die während der Hauptreise Zeit offen hat. Alle Inseln an der Ostküste haben
auf Grund des Monsuns geschlossen.
Zu meiner
Frustration stellte sich Langkawi als sehr touristisch heraus, was mich nervte,
da ich meiner Familie ja zeigen wollte, wie ich lebe und Kuantan ist nun mal
gar nicht touristisch.
Abgesehen davon
war Langkawi aber echt klasse und wir haben viele großartige Ausflüge zum
Beispiel in die Mangrovenwälder unternommen und das mitgebrachte Körnerbrot,
die Baumkuchenspitzen und die Pralinen aus Deutschland hielten mich trotz
Tourismus meistens bei Laune.
Verkehrschaos |
Der nächste Stopp
war dann Kuantan, wo wir gemeinsam die Weihnachtsfeier meiner Arbeit besucht
haben, was für mich echt stressig war, weil Linn und ich auf einmal viel mehr
machen mussten, als wir vorher wussten. Den anderen hat es aber wohl gefallen.
Highlight des
Kuantan-Aufenthaltes war dann der Besuch meiner indischen Gastfamilie, mit
denen wir eigentlich nur etwas Essen gehen wollten. Wie das aber hier nun mal
so ist, wurden wir vorher in unzählige andere Häuser gebracht und der halben
Nachbarschaft bei Essen und Getränken vorgestellt. Das war wirklich der Moment,
wo ich dachte, „schön, jetzt sieht meine Familie endlich mal, wie mein Leben
hier wirklich aussieht“. Das war echt
Porzellan?? |
großartig!
Unser letzter
Abstecher war dann Kuala Lumpur, wo mein Bruder uns frühzeitig verließ. Die
Stadt selbst hat uns alle nicht vom Hocker gehauen, aber wir haben die Tage
dann doch echt gut genutzt:
Neben den
enttäuschenden Touristenvierteln besuchten wir die Batu Caves und das Forestry
Research Institute Malaysia, wo wir nochmal die Chance bekamen den Regenwald
mit samt seinen Egeln live zu erleben.
Richtig spannend
war dann noch unser Tagesausflug in die Cameron Highlands, wo es riesige
Teeplantagen gibt. Das war echt faszinierend durch das kühlere Klima und
einfach diese riesigen Plantagen. Wahnsinn!
Und so verflog
die Zeit auch echt schnell, sodass ich jetzt schon wieder im heimischen Kuantan
sitze, bereits eine Woche Arbeit hinter mich gebracht habe und die Nachzügler
des Monsuns live miterleben darf.
HalongBay |
Rückblickend
waren die letzten 2 Monate echt verrückt und sind echt verflogen, aber es war
echt großartig die ganzen Länder zu besuchen und meine Familie nach so langer
Zeit endlich mal wiederzusehen.
Es ist wirklich
keine erträgliche Länge geworden, das tut mir Leid, aber es gibt auch immer
noch so viel mehr zu erzählen!
Ich hoffe, euch
geht es allen großartig.