Sonntag, 12. Januar 2014

Thailand, Cambodia & Vietnam



Hallo, ihr Lieben!
Ein frohes Neues euch allen und ich hoffe, ihr habt eine wundervolle Weihnachts- und Adventszeit gehabt.
Ich weiß nicht wirklich, wie ich meine letzten zwei Monate in einer halbwegs erträglichen und lesbaren Länge zusammenfassen soll, weshalb ich einfach kurz meine 3 Reiseabschnitte zusammenfassen werde und wenn ihr mehr wissen wollt, könnt ihr mir gerne eine E-Mail schreiben.
1.       Thailand:

Nordthailand

Irgendwann hatte sich herausgestellt, dass ich im November 2 Wochen frei habe und meine Urlaubspläne nicht mit denen der anderen zu vereinbaren sind. Da ich noch nie komplett alleine durch ein Land gereist bin, war ich echt nervös. Mein Plan war es den Norden Thailands in 10 Tagen zu bereisen und mich dabei mit Freunden, die ich vorher beim Vorbereitungsseminar kennengelernt habe und die ihren Freiwilligendienst dort ableisten, zu treffen.
Die Reise begann etwas holprig, da ich direkt meinen Flug verpasste und mir somit eine Nacht am Flughafen in Kuala Lumpur vergönnt war. Die restliche Reise klappte dafür umso besser. Mein erster richtiger Stopp war Chiang Mai, wo zu dem Zeitpunkt das Loy Krathong Festival stattfand. Dabei handelt es sich um ein Lichterfest, bei dem Blumenboote und Laternen fahren/fliegen gelassen werden. Dort nutzte ich die Gelegenheit couchsurfing zu testen. Ehrlicherweise war das vor Abreise ein weiterer Grund meiner Nervosität.
Blumenboot
Es stellte sich jedoch als eine der besten Erfahrungen heraus. Gemeinsam mit mir war noch eine weitere couchsurferin in der Familie untergebracht, Eve aus Neuseeland, mit der ich die Stadt erkundet habe. Unsere Hosts haben uns das Fest erklärt, gezeigt wie man es außerhalb der großen Rituale feiert und uns zusätzlich noch richtig viel über das Land, Kultur und Traditionen erzählt. Thailändisch kochen haben wir auch gelernt. Das war echt klasse.
Richtig spannend war dann auch mein Besuch in Nan, wo mehrere Freiwillige wohnen. Nan ist eine recht kleine Stadt in den Bergen im Norden und super faszinierend und schön, insbesondere landschaftlich.
Vorort hatte ich auch die Möglichkeit 2 Freunde mit in ihre Freiwilligenprojekte zu begleiten. Das war richtig interessant, da sich die Arbeit doch sehr von der unsrigen hier unterscheidet. Spannend war auch, dass die meisten Freiwilligen in Thailand in Gastfamilien untergebracht sind, während bei uns alle Projektunterkünfte haben.
Das waren im Grunde auch meine großen Stopps in Thailand. Es war ein absolut großartiger Urlaub, da mir erstens das Land echt gut gefallen hat, ich zweitens gelernt habe, das alleine reisen überhaupt kein Problem ist und ich drittens echt das Gefühl hatte durch das couchsurfing und meine Freunde dort einen richtigen Einblick in die Kultur und das Leben dort bekommen zu haben.
2.       Cambodia/Vietnam:
Nach unserem Midstay-Camp für das ich kurzzeitig zurück nach Malaysia musste, begann dann meine „große Reise“. Gemeinsam mit Julia, eine meiner Mitfreiwilligen hier, bin ich für 3 Wochen durch Cambodia und Vietnam gereist. Unsere Reise startete dabei in Cambodia und endete in Hanoi.
Cambodia ist ein total faszinierendes Land, da es einen totalen Kontrast von arm und reich bietet. Wir haben nur 6 Tage in Cambodia verbracht und demnach nur die touristische Seite kennengelernt. Doch insbesondere in den Touristenzentren zeigten sich die Gegensätze von arm und reich extrem. Und auch auf den Busfahrten zwischen den einzelnen Städten bot sich ein Bild vom Alltag der Bevölkerung.
Bus, als er stecken blieb 
Bayon Tempel, Cambodia 
Die Armut des Landes ist wohl unter anderem der noch recht frischen Geschichte Cambodias zuzuschreiben. Die Killing Fields in Phnom Penh beispielsweise erzählen in einer nahebringenden und schockierenden Art und Weise von den Gräueltaten, die das Land unter der Herrschaft der Khmer Rouge zu erdulden hatte. Das Museum war wirklich eines der besten, das ich je besucht habe und es war umso schockierender als das mir wirklich nie bewusst war, was für Gräueltaten dort von Statten gingen und was alles von den westlichen Ländern akzeptiert wurde.
Neben Phnom Penh haben wir außerdem Siem Reap und Angkor Wat besucht, wobei die Anreise etwas schwieriger war, da unterwegs unser Bus in der Straße stecken blieb.
Riesenbaum im Tempel 
Faszinierenderweise schafften die Einheimischen innerhalb einer Stunde mitten aus dem Nirgendwo einen Bagger hervorzuzaubern, der unseren Bus aus seinem Loch zog, sodass die Reise erstaunlich schnell  weiter ging.
Angkor Wat gemeinsam mit Julia 
Die Tempelanlagen um Angkor Wat herum sind absolut faszinierend. Es ist einfach Wahnsinn, dass die Menschen vor so langer Zeit ohne Maschinen in der Lage waren derartige Prachtbauten zu fabrizieren. Das gehört wohl definitiv zu den Dingen, von denen man sich selber ein Bild machen muss.
Anschließend fanden wir uns auch schon in Ho Chi Min City, Vietnam wieder. Auch dort haben wir uns wieder ein Kriegsmuseum angeschaut, das War Remnants Museum. Ein Großteil der Ausstellung bestand einfach aus Bildern, die Kriegsfotografen während des Vietnam-Krieges aufgenommen haben. Das war wirklich so unfassbar schrecklich, dass ich überhaupt keine Worte für das habe, was ich da gesehen habe. Als die Ausstellung schloss, war ich wirklich froh darüber, da ich mir nicht noch mehr Bilder anschauen konnte. Absolut schrecklich, aber auch ein Museum, das man, falls sich einem die Gelegenheit bietet, definitiv besuchen sollte.
Nach den etwas ernsteren Tagen waren wir dann mehr als bereit für ein paar Strandtage. So fuhren wir erst nach Nha Trang,
NhaTrang
gingen dort mit einer russischen Reisegruppe tauchen, was echt erstaunlich lustig war und entspannten anschließend für einige Tage in Hoi An, meinem Lieblingsort in Vietnam. Die Stadt bietet ein historisches Viertel, 2 Strände und eine wunderschöne Umgebung, die wir mit Fahrrädern erkundeten. Außerdem besuchten wir dort eine Cooking Class, sodass wir nun 4 vietnamesische Mahlzeiten zubereiten können. Zu unserer großen Frustration wurde uns beiden jeweils der rechte Turnschuh in unserer Unterkunft geklaut, weshalb wir beide ab Hoi An nur noch mit jeweils einem Paar FlipFlops und einem linken Turnschuh unterwegs waren.
Das stellte sich als ungünstig heraus, da wir gen Norden unterwegs waren, wo auch die Jahreszeiten wieder einsetzten. Unsere letzten beiden Stopps, Hue und Hanoi, erwarteten uns tatsächlich mit unfassbar kaltem Wetter, womit wir auch echt nicht gerechnet hatten, sodass wir nicht nur keine passenden Schuhe sondern allgemein keine angemessene Kleidung hatten. So verbrachten wir unseren Tag in Hue hauptsächlich im Bett in unserem Hostel, da es draußen regnete und einfach kalt war.
Marktstraße
HoiAn 
In Hanoi hingegen stellten wir uns der Herausforderung und zogen mit Socken in FlipFlops und ungefähr unserer gesamten Kleidung übereinander angezogen durch die Stadt. Morgens um 6 Uhr war Hanoi wirklich die schönste Stadt, mit Park, kleinen Gassen und einer angenehmen Atmosphären. Doch ab 7 Uhr verwandelt sich die Stadt in das größte Verkehrschaos, was ich jemals gesehen habe. Man kann  nicht feststellen, ob sie dort Rechts- oder Linksverkehr haben. Und es wird ALLES auf Mopeds transportiert. Bei einer 5 Köpfigen Familie auf einem Moped dreht man sich schon gar nicht mehr um, weil es einfach normal ist. Prozellantassen und Teller fand ich hingegen schon beeindruckend. Oder 500 rohe Eier.
Man kann auch das Chaos dort wieder nicht in Worte fassen.
Einen letzten Abstecher machten wir dann noch nach Halong Bay, was absolut sehenswert war.
Rückblickend waren die 3 Wochen echt Wahnsinn! Wir haben so viele interessante Leute kennengelernt, haben so viel gesehen und erlebt und Vietnam ist echt so ein faszinierendes und schönes Land, das ich es jeder Zeit wieder besuchen würde.


3.      Malaysia
Der letzte Abschnitt meiner Reise war dann nochmal was ganz anderes, da meine Familie mich über Weihnachten besucht hat.
CookingClass
Weihnachten selbst haben wir auf Langkawi, eine Insel an der Westküste Malaysias, verbracht. Es ist wohl die bekannteste Insel Malaysias, da sie die einzige ist, die während der Hauptreise Zeit offen hat. Alle Inseln an der Ostküste haben auf Grund des Monsuns geschlossen.
Zu meiner Frustration stellte sich Langkawi als sehr touristisch heraus, was mich nervte, da ich meiner Familie ja zeigen wollte, wie ich lebe und Kuantan ist nun mal gar nicht touristisch.
Abgesehen davon war Langkawi aber echt klasse und wir haben viele großartige Ausflüge zum Beispiel in die Mangrovenwälder unternommen und das mitgebrachte Körnerbrot, die Baumkuchenspitzen und die Pralinen aus Deutschland hielten mich trotz Tourismus meistens bei Laune.
Verkehrschaos
Der nächste Stopp war dann Kuantan, wo wir gemeinsam die Weihnachtsfeier meiner Arbeit besucht haben, was für mich echt stressig war, weil Linn und ich auf einmal viel mehr machen mussten, als wir vorher wussten. Den anderen hat es aber wohl gefallen.
Highlight des Kuantan-Aufenthaltes war dann der Besuch meiner indischen Gastfamilie, mit denen wir eigentlich nur etwas Essen gehen wollten. Wie das aber hier nun mal so ist, wurden wir vorher in unzählige andere Häuser gebracht und der halben Nachbarschaft bei Essen und Getränken vorgestellt. Das war wirklich der Moment, wo ich dachte, „schön, jetzt sieht meine Familie endlich mal, wie mein Leben hier wirklich aussieht“. Das war echt
Porzellan??
großartig!
Unser letzter Abstecher war dann Kuala Lumpur, wo mein Bruder uns frühzeitig verließ. Die Stadt selbst hat uns alle nicht vom Hocker gehauen, aber wir haben die Tage dann doch echt gut genutzt:
Neben den enttäuschenden Touristenvierteln besuchten wir die Batu Caves und das Forestry Research Institute Malaysia, wo wir nochmal die Chance bekamen den Regenwald mit samt seinen Egeln live zu erleben.
Richtig spannend war dann noch unser Tagesausflug in die Cameron Highlands, wo es riesige Teeplantagen gibt. Das war echt faszinierend durch das kühlere Klima und einfach diese riesigen Plantagen. Wahnsinn!
Und so verflog die Zeit auch echt schnell, sodass ich jetzt schon wieder im heimischen Kuantan sitze, bereits eine Woche Arbeit hinter mich gebracht habe und die Nachzügler des Monsuns live miterleben darf.
HalongBay
Rückblickend waren die letzten 2 Monate echt verrückt und sind echt verflogen, aber es war echt großartig die ganzen Länder zu besuchen und meine Familie nach so langer Zeit endlich mal wiederzusehen.
Es ist wirklich keine erträgliche Länge geworden, das tut mir Leid, aber es gibt auch immer noch so viel mehr zu erzählen!
Ich hoffe, euch geht es allen großartig.