Malaysia
beherbergt einen großen Anteil an Regenwald, welcher zum Teil bis zu 130 Mio.
Jahre alt geschätzt wird und somit zu den ältesten der Welt gehört.
Der Regenwald
spielt eine sehr große Rolle, nicht nur für indigene Völker, die bis heute mit
Netzen und Blasrohren dort jagen und in den Wäldern leben, sondern auch für
eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, die zum Teil zu den letzten ihrer Art
zählen.
Leider
verschwindet seit Beginn der Industrialisierung Malaysias mehr und mehr
Regenwald und macht stattdessen Palmölplantagen, Staudämmen und den
dazugehörigen Seen Platz.
Durch die Seen
werden riesige Flächen überflutet und mit dem Verschwinden des Regenwaldes
werden Tiere und Menschen vertrieben.
Auch die
Monokultur der Ölplantagen verweigert Tieren und Menschen ihren ursprünglichen
Lebensraum und zerstört den Boden durch die einseitige Nutzung. Die Rodung des
Regenwaldes für die Plantagen bringt nebenbei noch lukrative Zusatzeinkünfte durch
Tropenholzverkauf mit sich.
Als ob das noch
nicht Sünde genug ist, sind die Plantagen selbst weder umwelt- noch menschengerecht.
So benötigt eine
Ölpalme 10m² Raum um gut zu wachsen und bereits noch 20 Jahren werden die
Palmen nicht mehr benötigt und neugepflanzt. Die alten Palmen werden zuvor
abgebrannt. Bei einer Fläche von 1,87 Millionen Hektar an Palmölplantagen, die
allein zwischen 1990 und 2005 in Malaysia neu angelegt wurden, führt die
regelmäßige Verbrennung zum alljährlichen „Haze“, der sich wie Nebel über das
gesamte Land legt und die Schadstoffemissionen des Landes schier ins Unendliche
treiben. Es kommt vor, dass man umliegende Gebäude und Merkmale wie durch einen
Schleier sieht, durch die gewaltige Luftverschmutzung.
Auch die
Betreibung der Palmölplantagen lässt in der Regel einiges zu wünschen übrig. Im
Vorjahr berichtete der Regenwaldreport ( http://www.regenwald.org/regenwaldreport/2013/386/palmoel-treibstoff-der-sklaverei )von Arbeitern auf malaysischen
Palmölplantagen, die dort größtenteils in Baracken untergebracht sind und
gerade genug Geld verdienen, um sich das Essen auf der Plantage finanzieren zu
können. Benötigt man Medikamente oder Ähnliches, kann man sich Geld beim
Plantagenbesitzer leihen, wobei man selten die Möglichkeit hat, auf Grund der
geringen Einkünfte das Geld zurückzuzahlen und dementsprechend gegenüber dem
Plantagenbesitzer in der Schuld steht.
Auch die
Arbeitsbedingungen kann man wohl kaum als menschengerecht bezeichnen. So ist
eine Aufgabe beispielsweise das Versprühen von Pestiziden, was häufig ohne
angemessene Schutzkleidung von Statten geht und demnach zu Krankheit führt.
Es liegt nicht
fern, dass bei sowas die Gelder im Regelfall in genau eine Tasche fließen. Im
Fall von Borneo ist das die Tasche von Abdul Taib Mahmud, der seid 33 Jahren
Regierungschef in Sarawak, einem „Bundesland“ auf der Insel Borneo, ist.
Zusätzlich besetzt er noch weitere Positionen in der Politik, was ihm nahezu
eine absolute Macht gewährleistet.
Genauere
Informationen zu ihm und seinen Machenschaften finden sich auf folgender
Website: http://www.regenwald.org/news/5767/buch-raubzug-auf-den-regenwald (sehr lesenswerter Artikel).
Besonders
schockierend fand ich letztlich doch wieder zu lesen, welche Institutionen
seine Machenschaften und Unternehmungen unterstützen und finanzieren. Dazu zählen
unter anderem HSBC und die Deutsche Bank. Zuvor hatte die Deutsche Bank dem
Bruno Manser Fond (BMF), der sich für den Erhalt des Regenwaldes und die
Unterstützung der indigenen Völker einsetzt, die Unterstützung gekündigt.
Auf Borneo hatte
ich die Chance das Orang-Utan Rehabilitations-Centre bei Sandakan zu besuchen.
Es handelt sich
dabei um ein Zentrum zur Rehabilitation von Orang-Utans, die durch die
Regenwaldrodung ihren Lebensraum verloren haben und insbesondere Jungtiere, die
ihre Mutter verloren haben und deshalb großgezogen werden müssen.
Das Centre wurde
1964 gegründet und umfasst eine Fläche von 43km²geschützten Regenwald. Dort
werden die Jungtiere in verschiedenen Stufen der Rehabilitation zum
selbstständigen Leben im Wald erzogen mit dem ultimativen Ziel sie wieder in
die freie Wildbahn zu entlassen.
Touristen ist es
möglich zweimal täglich die menschenähnlichen Tiere auf der Fütterungsplattform
am Rand des Waldes zu beobachten. Dabei ist die Ernährung der Affen so
einseitig gestaltet, dass die Affen dazu motiviert werden, sich selbstständig
abwechslungsreiche Nahrung im Wald zu suchen. So kommt e, dass die Affen nach
und nach immer seltener zur Fütterung kommen und stattdessen zu einem
selbstständigen Leben im Wald übergehen.
Es gibt
zahlreiche Möglichkeiten zu helfen, unter anderem Spenden, zeitweilige Freiwilligenarbeit
im Centre oder die Adoption eines Jungtieres. Das kostet ca. 45 Euro im Jahr
und man erhält alle sechs Monate Informationen über den Zustand und das Leben
des Affen.
Das Zentrum wird
geleitet von einer Organisation, die sich Orang Utan Appeal UK nennt. Mehr
Informationen könnt ihr auf der Website: http://www.orangutan-appeal.org.uk/ finden. Ich fand ihre Arbeit sehr überzeugend und
den Zweck, für den sie sich einsetzen absolut lohnenswert.
Neben den
Orang-Utans sind auch zahlreiche andere Tiere durch die Regenwaldrodung vom
Aussterben bedroht. Unter anderem die Sun Bears. Dabei handelt es sich um eine
absolut niedliche und sehr kleine Art der Gattung Bär. Auch ihnen wird der
Lebensraum im Regenwald geraubt und ähnlich wie die Orang Utan Sanctuary gibt
es auch eine für die Sun Bears. (www.bsbcc.org.my )
Es sind so viele
Tiere und auch Pflanzen vom Aussterben bedroht, dass meiner Meinung nach die Rehabilitations-Centres
nur bedingt helfen und eigentlich der Erhalt des Regenwaldes die einzige Chance
ist das Weiterleben dieser Arten zu gewährleisten. Trotzdem halte ich es für
sehr wichtig derartige Bemühungen zu unterstützen, weshalb ich mich auch
entschieden habe, einen Affen zu adoptieren.
Gleichzeitig ist
es meiner Meinung nach gerechtfertigt die Unterstützer derartiger
Umweltverbrechen zu meiden. So halte ich es doch für absolut unmöglich, dass
die Deutsche Bank derartige Umweltsünden finanziert, wo man mit Sicherheit davon
ausgehen kann, dass in Deutschland die Folgen von Regenwaldrodung bekannt sind.
Ich kann wirklich
die Website http://www.regenwald.org/ empfehlen, die immer interessante Artikel zu
diesem Thema veröffentlicht und auch zahlreiche Protestaktionen und
Hilfsmöglichkeiten bietet.
Liebe Grüße
Lena