Hallo, ihr
Lieben!
Eigentlich sollte
dieser Blogeintrag mal etwas von meinem Alltag erzählen, aber irgendwie ist der
Alltag hier von Feiertage und allem Möglichen gespickt, sodass es immer etwas
anderes zu berichten gibt.
Beispielsweise
bin ich letztes Wochenende mal wieder durchs Land gereist. Da der Montag frei
war, hatten wir ein langes Wochenende. Julia und ich hatten daraufhin den Plan
das Wochenende in Kuala Terengganu etwas nördlich von uns zu verbringen.
Unser Bus sollte
am Freitag um 9 Uhr abends fahren. Wir waren ab 8:30 am Terminal, wo uns
versichert wurde, der Bus würde in einem bestimmten Bereich abfahren und man
würde uns auch Bescheid geben, wenn der Bus da ist. Um 9:15 Uhr erkundigten wir
uns noch ein zweites Mal, woraufhin die Person am Schalter berichtete, dass der
Bus bereits gefahren ist. Das löste natürlich große Begeisterung bei uns aus,
da der Bus weder in dem Bereich gewesen ist, in dem er hätte sein soll und die
Person uns nicht Bescheid gesagt hat.
Daraufhin haben
wir noch an anderen Schaltern nachgefragt, die uns alle versichert haben, der
Bus würde noch kommen. Um 10:00 Uhr war dann eine Dame so nett uns ein für alle
Mal zu versichern, dass der Bus bereits gefahren ist. Da saßen wir nun, mit
Gepäck aber ohne Bus. Netterweise informierte uns ein anderer Angestellter über
einen weiteren Bus, der um 1 Uhr fahren würde und bat uns im Wartebereich Platz
zu nehmen, er würde nachher mit den genauen Infos zu uns kommen.
Als er um 0:30
Uhr immer noch nicht da war, waren unsere Hoffnungen beinahe gänzlich
geschwunden. Wir fanden ihn auch nicht mehr dafür aber einen anderen Busfahrer,
der ein Ziel etwas weiter nördlich als Kuala Terengganu hatte und uns anbot uns
dort abzusetzen. Dankend nahmen wir an.
Um 4:00 Uhr
nachts kamen wir dann in Terengganu an um dort festzustellen, dass unser
gebuchtes Hotel keinen Nachtschalter hat. Die nächste Stunde verbrachten wir
damit ein Hotel zu suchen, das sowohl offen war als auch noch freie Betten hat.
Um 5:00 Uhr lagen wir endlich friedlich in unserem Bett.
Nach dem etwas
holprigen Anfang wurde der Trip aber umso besser. Wir hatten einen lokalen AFS
Mitarbeitet, der dort für den Aufbau der China Town zuständig ist, der uns eine
kostenlose Stadtführung gab. Die Chinatown war super schön. Auf Grund des
Mooncake Festivals war die ganze Straße dekoriert und für die sonst so
gruseligen Seitengassen, haben sich die Anwohner Designs ausgedacht und sie
thematisch gestaltet. Auch das Essen war einfach der Hammer.
Höhepunkt war
definitiv unser erster richtiger Besuch auf einem Markt. Wir kamen in der
unteren Etage des Marktes an, wo sich das Essen bis zur Decke stapelte. Unsere
Zeit verbrachten wir hauptsächlich in der oberen Etage, wo wir im Austausch für
Klamotten unser Geld hinterließen. Die Auswahl und Farben waren beinahe
erschlagend. Uns wurde schon vorher gesagt, dass wir auf jeden Fall handeln
sollen. Es stellte sich schnell raus, dass da auf Englisch nicht viel zu machen
ist, sodass wir erstmals unsere Malay-Skills richtig auf die Probe stellen
konnten. Hauptsächlich haben wir Hosen, Kleider und Oberteile gekauft. Das
Beste waren dann tatsächlich die sogenannten Sarongs, eine Art Wickelrock, die
einfach nur super komfortabel und klasse ist.
Ansonsten haben
wir noch die Crystal Mosque besucht, was auch sehr interessant war, aber auch
stark touristisch aus gelegt war.
Der Trip hat sich
auf jeden Fall gelohnt, schon alleine wegen des Marktes aber auch der
Chinatown.
Das zweite Ereignis in dieser Woche war dann das gestrige schon angesprochene
Mooncake Festival. Hierbei handelt es sich um eine der wichtigsten chinesischen
Festlichkeiten. Es gibt verschiedenste Sagen, warum dieses Fest gefeiert wird.
Eine besagt beispielsweise, dass früher 9 Monde um die Erde kreisten und man
deshalb sehr unzufrieden war. Irgendein Held hat dann 8 davon runtergeschossen,
sodass jetzt nur noch 1 da ist. Dann gibt es noch eine mit einer Prinzessin,
die jetzt auf dem Mond ist, weshalb einige den Mond anbeten. Zelebriert wird
das Festival unter anderem mit sogenannten Mooncakes. Das sind
Blätterteiggebäcke mit einer Füllung, z.B. Bohnen oder Lotusfrucht drin.
Abends geht man dann an den Strand und zündet dort Kerzen und Laternen an.
Wir waren bereits einen Tag vorm Mooncake Festival dort und schon da haben
zahlreiche Laternen und Kerzen geleuchtet. Getoppt wurde das Ganze dann
natürlich beim Mooncake Festival am nächsten Tag. Wir waren dort mit all den
AFS Schülern, einigen Returnees und einer unserer Zuständigen. Der komplette
Strand war gefüllt, alle hatten Essen und Laternen und einfach Spaß. Auch wir
haben einen Stern mit Kerzen in den Sand gebuddelt. Später wurden dann die
riesigen Laternen, die man fliegen lässt und die in Deutschland verboten sind,
herausgeholt. Auf diese schreibt man einen Wunsch und lässt sie dann fliegen.
Wenn die Laterne fliegt, werden die Wünsche wahr, wenn sie sinkt dann nicht.
Unsere ist steil in den Himmel geschossen. Wir haben letztendlich bestimmt 6-7
Laternen fliegen lassen und alle anderen auch, sodass der Himmel einfach nur
traumhaft schön aussah, mit den ganzen Lichtern in allen möglichen Farben.
Jetzt steht in der Theorie ein ruhiges Wochenende an, wobei ich morgen früh
auf eine chinesische Hochzeit gehen werde und abends noch eine
Tempelfestlichkeit stattfinden wird. Ihr seht schon, ruhig und normal gibt es
hier nicht.
Ich hoffe, euch geht’s allen gut!
Liebste Grüße
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