Freitag, 20. September 2013



Hallo, ihr Lieben!
Eigentlich sollte dieser Blogeintrag mal etwas von meinem Alltag erzählen, aber irgendwie ist der Alltag hier von Feiertage und allem Möglichen gespickt, sodass es immer etwas anderes zu berichten gibt.
Beispielsweise bin ich letztes Wochenende mal wieder durchs Land gereist. Da der Montag frei war, hatten wir ein langes Wochenende. Julia und ich hatten daraufhin den Plan das Wochenende in Kuala Terengganu etwas nördlich von uns zu verbringen.
Unser Bus sollte am Freitag um 9 Uhr abends fahren. Wir waren ab 8:30 am Terminal, wo uns versichert wurde, der Bus würde in einem bestimmten Bereich abfahren und man würde uns auch Bescheid geben, wenn der Bus da ist. Um 9:15 Uhr erkundigten wir uns noch ein zweites Mal, woraufhin die Person am Schalter berichtete, dass der Bus bereits gefahren ist. Das löste natürlich große Begeisterung bei uns aus, da der Bus weder in dem Bereich gewesen ist, in dem er hätte sein soll und die Person uns nicht Bescheid gesagt hat.
Daraufhin haben wir noch an anderen Schaltern nachgefragt, die uns alle versichert haben, der Bus würde noch kommen. Um 10:00 Uhr war dann eine Dame so nett uns ein für alle Mal zu versichern, dass der Bus bereits gefahren ist. Da saßen wir nun, mit Gepäck aber ohne Bus. Netterweise informierte uns ein anderer Angestellter über einen weiteren Bus, der um 1 Uhr fahren würde und bat uns im Wartebereich Platz zu nehmen, er würde nachher mit den genauen Infos zu uns kommen.
Als er um 0:30 Uhr immer noch nicht da war, waren unsere Hoffnungen beinahe gänzlich geschwunden. Wir fanden ihn auch nicht mehr dafür aber einen anderen Busfahrer, der ein Ziel etwas weiter nördlich als Kuala Terengganu hatte und uns anbot uns dort abzusetzen. Dankend nahmen wir an.
Um 4:00 Uhr nachts kamen wir dann in Terengganu an um dort festzustellen, dass unser gebuchtes Hotel keinen Nachtschalter hat. Die nächste Stunde verbrachten wir damit ein Hotel zu suchen, das sowohl offen war als auch noch freie Betten hat. Um 5:00 Uhr lagen wir endlich friedlich in unserem Bett.
Nach dem etwas holprigen Anfang wurde der Trip aber umso besser. Wir hatten einen lokalen AFS Mitarbeitet, der dort für den Aufbau der China Town zuständig ist, der uns eine kostenlose Stadtführung gab. Die Chinatown war super schön. Auf Grund des Mooncake Festivals war die ganze Straße dekoriert und für die sonst so gruseligen Seitengassen, haben sich die Anwohner Designs ausgedacht und sie thematisch gestaltet. Auch das Essen war einfach der Hammer.
Höhepunkt war definitiv unser erster richtiger Besuch auf einem Markt. Wir kamen in der unteren Etage des Marktes an, wo sich das Essen bis zur Decke stapelte. Unsere Zeit verbrachten wir hauptsächlich in der oberen Etage, wo wir im Austausch für Klamotten unser Geld hinterließen. Die Auswahl und Farben waren beinahe erschlagend. Uns wurde schon vorher gesagt, dass wir auf jeden Fall handeln sollen. Es stellte sich schnell raus, dass da auf Englisch nicht viel zu machen ist, sodass wir erstmals unsere Malay-Skills richtig auf die Probe stellen konnten. Hauptsächlich haben wir Hosen, Kleider und Oberteile gekauft. Das Beste waren dann tatsächlich die sogenannten Sarongs, eine Art Wickelrock, die einfach nur super komfortabel und klasse ist.
Ansonsten haben wir noch die Crystal Mosque besucht, was auch sehr interessant war, aber auch stark touristisch aus gelegt war.
Der Trip hat sich auf jeden Fall gelohnt, schon alleine wegen des Marktes aber auch der Chinatown.
Das zweite Ereignis in dieser Woche war dann das gestrige schon angesprochene Mooncake Festival. Hierbei handelt es sich um eine der wichtigsten chinesischen Festlichkeiten. Es gibt verschiedenste Sagen, warum dieses Fest gefeiert wird. Eine besagt beispielsweise, dass früher 9 Monde um die Erde kreisten und man deshalb sehr unzufrieden war. Irgendein Held hat dann 8 davon runtergeschossen, sodass jetzt nur noch 1 da ist. Dann gibt es noch eine mit einer Prinzessin, die jetzt auf dem Mond ist, weshalb einige den Mond anbeten. Zelebriert wird das Festival unter anderem mit sogenannten Mooncakes. Das sind Blätterteiggebäcke mit einer Füllung, z.B. Bohnen oder Lotusfrucht drin.
Abends geht man dann an den Strand und zündet dort Kerzen und Laternen an. Wir waren bereits einen Tag vorm Mooncake Festival dort und schon da haben zahlreiche Laternen und Kerzen geleuchtet. Getoppt wurde das Ganze dann natürlich beim Mooncake Festival am nächsten Tag. Wir waren dort mit all den AFS Schülern, einigen Returnees und einer unserer Zuständigen. Der komplette Strand war gefüllt, alle hatten Essen und Laternen und einfach Spaß. Auch wir haben einen Stern mit Kerzen in den Sand gebuddelt. Später wurden dann die riesigen Laternen, die man fliegen lässt und die in Deutschland verboten sind, herausgeholt. Auf diese schreibt man einen Wunsch und lässt sie dann fliegen. Wenn die Laterne fliegt, werden die Wünsche wahr, wenn sie sinkt dann nicht. Unsere ist steil in den Himmel geschossen. Wir haben letztendlich bestimmt 6-7 Laternen fliegen lassen und alle anderen auch, sodass der Himmel einfach nur traumhaft schön aussah, mit den ganzen Lichtern in allen möglichen Farben.
Jetzt steht in der Theorie ein ruhiges Wochenende an, wobei ich morgen früh auf eine chinesische Hochzeit gehen werde und abends noch eine Tempelfestlichkeit stattfinden wird. Ihr seht schon, ruhig und normal gibt es hier nicht.
Ich hoffe, euch geht’s allen gut!
Liebste Grüße

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