„Come with me“, said the little shark-sucker fish, „I’ll
introduce you to some of my friends!“
Das erste Mal
traf ich ihn nach einer Nacht- und Nebelanreiseaktion in Kuala Besut, der
Küstenstadt, die der allgemeine Übergang zu den Perhentian Inseln an der
Ostküste Malaysias ist.
Während er
geschmeidig durch das Wasser glitt, rasten wir ruppig und dank des Regens
pitschnass über die Wellenberge, die uns für die folgenden fünf Tage vom
Festland trennen sollten.
Bereits am ersten
Tag folgten wir den Rufen der Unterwasserwelt und gaben uns ihr beim
Schnorcheln hin. Neben Korallen, Rochen und Clownfischen sah ich auch meinen
kleinen Freund, den shark-sucker fish, wieder. „Folge mir“, sagte der kleine
shark-sucker fish, „ich zeige dir meine Freunde!“
Er berichtete von
Riffhaien, die hier lebten und denen er gewöhnlich folgte und zeigte uns
Seeanemonen und Muscheln. Schon bald wurde uns jedoch deutlich, dass mir das
Schnorcheln nur einen Bruchteil der Unterwasserwelt zeigen würde.
So entschloss ich
mich den Tauchschein in Angriff zu nehmen. Während der erste verregnete Tag mit
Theorieeinheiten überwunden wurde, waren die folgenden Tage von Tauchabenteuern
geprägt.
Bereits beim
ersten großen Tauchgang stellte mich der kleine shark-sucker fish einer Vielzahl
seiner Freunde vor. So trafen wir Papageienfische, ganze Baracudaschulen,
Porcupinefische sowie Pipefische. Er zeigte mir wie man beim „Temple“, einer
dreieckigen Felsformation Unterwasser, mit der Strömung schwimmt und sich den
Kräften des Meeres überlässt.
Auch nach den
Tauchgängen bereicherte der kleine shark-sucker fish unseren Aufenthalt stetig.
So schwamm er
vergnügt durch die nächtlichen Wellen, welchen wir bei sternenklarer Nacht
lauschten, während Küsten gemäß Piratengetränke getrunken und Piratenreime
gereimt wurden. Er feuerte uns an, bei Tanzwettbewerben mit den Einheimischen
und er war auch wieder da, als wir unser morgendliches Frühstück am Strand
einnahmen.
Am dritten Tag
nahm der kleine shark-sucker fish mich mit auf ein größeres Abenteuer. Er
zeigte mir das sogenannte „Sugar Wreck“, ein im Jahre 2004 gesunkener
Zuckerfrachter. Dort lernte ich seine Freunde, die Bambushaie sowie die Shrimps
kennen und er führte mich sicher durch die dunklen Innenräume des Frachters. Er
schwamm vor Freude ganz aufgeregt, als er mir die absolut beeindruckende
Schiffsschraube zeigte.
Am letzten Tag
brachte er mich nochmal zu einer etwas unspektakuläreren Örtlichkeit, wo er mir
zeigte, mich komplett auf das Wasser und die Strömung einzulassen. Denn je stiller
man ist, so lehrte er mich, desto mehr sieht man. So lernte ich endlich seine
gutgetarnten Freunde, die Scorpionfische, kennen.
Mit Abschluss
dieses Ausfluges habe ich dann auch endlich mein Tauchzertifikat bekommen,
wodurch ich hoffentlich noch viele weitere Freunde des kleinen shark-sucker
fishs kennenlernen werde.
Am letzten Abend
sah ich ihn letztlich zum ersten Mal mit seinen guten Freunden, den Riffhaien,
am Steg entlang schwimmen. Schon da schmerzte der Abschied leicht.
Endgültiger
Abschied war jedoch erst am folgenden Tag, als wir erneut mit dem Boot im
wiederum strömenden Regen die
Wellenberge gen Festland überquerten.
Ich dachte schon
ich würde meinen kleinen Freund nicht noch ein letztes Mal sehen, als er sich
gemeinsam mit zwei fliegenden Fischen aus dem Meer erhob und unser Schiff
passierte.
Vorerst hieß es
wohl Abschied nehmen, doch mit der Gewissheit sich im folgenden Jahr noch
zahlreiche Male wieder zu sehen, tat es nur halb so dolle weh.
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